Bei Allkampf – Jitsu handelt es sich um eine Sportart mit Selbstverteidigungscharakter, die sich speziell in für diese Sportart entwickelten Selbstverteidigungstechniken und Übungsformen wieder findet. Es sind darin die verschiedensten Verteidigungstechniken in sich vereint, um für jede Verteidigungssituation eine wirkungsvolle und zugleich unter juristischen Gesichtspunkten erlaubte Verteidigungsmöglichkeit zu bieten.

Allkampf-Jitsu eignet sich gleichermaßen für den Kampfsportneuling wie für den bereits aktiven Kampfsportler in einer traditionellen Kampfsportart. Allkampf ist insbesondere gut geeignet für Kinder und Mädchen, gilt aber auch als ideale Sportart für Frauen und Männer im Seniorenalter.

Das Allkampf-Jitsu-System wurde nach seiner Begründung durch den Ungardeutschen Jakob Beck im Jahre 1968 konsequent weiter entwickelt und ausgebaut. Das ganze System ist in sich schlüssig. Es gibt ein umfangreiches einheitliches Lehrprogramm, nach dem sich die Unterweisenden richten, es gibt entsprechende Turnierregularien und es gibt ein einheitliches Prüfungswesen an dem sich die Sportler entsprechend ihres Leistungsstandes überprüfen lassen können. Diese Überprüfung lehnt an die schon von anderen Budo – Sportarten bekannte Gürtelgraduierung an.

Es umfasst heute 265 der verschiedensten Hebel-, Wurf- und Schlagtechniken, die über zehn Schülergrade bis zum 6. Dan (Meistergrad) erlernt werden können. Mit zum System gehören drei Kombinationen und 10 Einzelformen. Alle vermitteln im traditionellen asiatischen Gruppentraining neben der rein technischen Ausführung auch das zugehörige Bewegungsgefühl.

Über eine festgelegte Prüfungsordnung wird der Lernfortschritt kontrolliert und der Schüler wird durch weitere Lernimpulse motiviert. Das Allkampf – Konzept ist so aufgebaut, dass der Schüler von der ersten Technikstunde an Erfolgserlebnisse hat und so sein Selbstwertgefühl kontinuierlich aufgebaut wird. Für die Disziplinierung sorgt die asiatische „Dojo“- Etikette mit dem bei fast allen Budo Sportarten vertretenen „Do“.

Allkampf-Jitsu stammt von dem Ungarn – Deutschen Jakob Beck. Beck, damals u. a. Selbstverteidigungstrainer für die Polizei, ließ darin seine vielfältigen praktischen und theoretischen Kampfkunsterfahrungen einfließen. Er schuf dabei eine Sportart mit
Selbstverteidigungscharakter, die sich speziell in für diese Sportart entwickelten Selbstverteidigungstechniken und Übungsformen wiederfindet.
Das haben zwar schon viele versucht (und nachgemacht), ihm ist aber durch jahrzehntelanges Engagement und unverrückbarem Glauben gelungen ein System zu schaffen, das auch Bestand hat und bis heute viele Nacheiferer gefunden hat.
J. Beck hatte 1948 mit Judo begonnen, um später zum Jiu-Jitsu überzuwechseln. Einer seiner bekanntesten Lehrer war seinerzeit der Schweizer Robert Dobler (10. Dan Jiu-Jitsu). Im Laufe der Jahre erwarb er zudem Kenntnisse im Budo-Do, Aikido, Kung-Fu und Karate. 1964 begann Jakob Beck in München bei Großmeister Kwon Jae Hwa mit dem Taekwondo-Training.
1968 schließlich hob er das Allkampf-Jitsu-System aus der Taufe und begann damit, es in seinen eigenen Schulen (zunächst parallel zum Taekwondo) zu lehren.

Von J. Beck und seinen Trainern lernten heutige Großmeister wie z.B.:
Friedrich Kosak (Präsident der Deutschen Allkampf Union e.V.)
Heinrich Magosch (Präsident Deutscher Allkampf Bund)
Hans Siegel (ehem.- Präsident der Deutschen Taekwondo Union)
Ernst Sengotta (ehem. Vize – Präsident des Budo Center Europa)
Heinrich Duldinger (Tegernseer Kampfsportschulen)
um nur wenige zu nennen – sowie eine hohe Anzahl namhafter Budo-Sportler sein Allkampf-Jitsu System.

Die Deutsche Allkampf Union hat es sich auch hier zur Aufgabe gemacht, niemals vergessen zu lassen, wo die Wurzeln des Original Allkampf – Jitsu zu finden sind.
Friedrich Kosak, der heutige Präsident des Dachverbandes der Deutschen Allkampf Union, gründete 1974 im Auftrag von Beck in Zusmarshausen/Steinekirch die erste Schule, in der damals ausschließlich Allkampf – Jitsu unterrichtet wurde.
Seitdem verbreitet sich Allkampf nicht nur in Deutschland sondern auch in anderen europäischen Ländern.
Der japanische Name für Allkampf ist Zen-Sen-Jitsu. Die Silbe Zen steht für „alles umfassend“ oder „vereint“, Sen für „Kampf“. Jitsu bedeutet “Kunst“ oder „Fertigkeit“.
Zen-Sen-Jitsu bedeutet übersetzt also „alles umfassende Kampfkunst“.
Inhalte des Allkampf-Jitsu

Die wesentlichen Inhalte des Allkampf-Jitsu gliedern sich in 4 Grund-Disziplinen:

1.) Kombinationen/Formen
2.) Selbstverteidigungstechniken
3.) Bruchtest.
4.) Allkampf – Jitsu Fight (diese Disziplin wurde durch die DAU ergänzt).

 

Kombinationen/Formen
Im Kombinations- und Formenlauf kämpft der Ausübende gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner, mit genau vorgegebenen Abwehr- und Angriffstechniken. Der Übende konzentriert sich dabei vollkommen auf die Fiktion. Mit ganzer Kraft und vorgesehener Technik wehrt er den oder die „Gegner“ ab, weicht ihnen aus und führt Gegenangriffe.

 

Selbstverteidigungstechniken
Der Bereich Selbstverteidigungstechniken bietet dem Übenden die Möglichkeit, sich auf einen möglichen Kampf vorzubereiten. Auf einen vorgegebenen Angriff erfolgt eine genau vorgegebene gezielte Abwehr- und Kontertechnik. Hierbei lernt man das Gefühl und die korrekte Ausführung der Technik. Im Vordergrund steht dabei immer die Beachtung der Notwehr und die Gesundheit des Trainingspartners.
Anschlußtechniken, wie z.B. ein Fauststoss oder Fußkick nach oder während der Technik in Richtung des Gegners, soll keine Überschreitung der Notwehr darstellen, sondern die Kontrolle des Verteidigers über seinen eigenen Körper ausdrücken, ähnlich wie z. B. beim Ilbo Taeryon (1 Schritt Sparring) im Taekwondo.

 

Bruchtest
Der Bruchtest wird im Allkampf-Jitsu selten trainiert, seine Ausführung und sein Gelingen sind der ultimative Maßstab für die Beherrschung der erlernten Techniken. Mit dem Bruchtest wird demonstriert, dass der Geist imstande ist, Materie zu überwinden. Er bedient sich lediglich des Körpers. Das kann nur mit Willensstärke, Entschlossenheit, Tatkraft, Ausführung und Durchsetzungsvermögen gelingen.

 

Fight
Im Fight (in den wesentlichen Punkten ähnlich dem Ju -Jutsu-Kampf) werden alle Erfahrungen, Kenntnisse und Techniken, die der Übende im Allkampf-Training erlernt hat, angewendet.
Verletzungen des Gegners, der ja auch Trainingspartner und Sportkamerad ist, sind durch konzentrierte und disziplinierte Kampfübungen in bestmöglicher Weise auszuschließen. Seit 2002 werden regelmäßig Fight – Meisterschaften durchgeführt. Die Teilnahme an diesen Meisterschaften ist offen).

Das Allkampf-Jitsu
System Jakob Beck

 

Das Allkampf-Jitsu nach Jakob Beck ist ein Selbstverteidigungssystem welches aus den besten Budosportarten entwickelt wurde.
Es wurden die besten Elemente aus dem Karate, Taekwondo, Jiu-Jitsu, Judo, Aikido und Kungfu zu einem System verschmolzen. Es wurden aber auch eigen Inhalte für das System entwickelt, dass in den anderen Systemen es so nicht gab. (die Allkampfformen und Kombinationen und vor allem die Selbstverteidigungstechniken)
Der Grundgedanke war der, dass jede Budosportart gute und weniger gute Elemente enthält, so entsteht ein neues, äußerst effektives System.
Jakob Beck betreibt den Budosport seit 1948. Er begann zunächst mit Judo um später zum Jiu-Jitsu überzuwechseln. Einer der bekanntesten Lehrer dieser Zeit war Robert Dobler, Schweiz, 10. Dan Jiu-Jitsu. 1964 begann Jakob Beck in München bei Großmeister Kwon Jae Hwa mit dem Taekwondo Sport.

Die bei Jakob Beck schon damals reichhaltige Erfahrung im Budosport führte zum Gedanken des Allkampfsystems, welches dann auch kontinuierlich entwickelt wurde.
1968 war es dann so weit. In den eigenen Schulen von Jakob Beck konnte mit dem Training des damals neuen Systems begonnen werden.
Das Allkampf-Jitsu System wurde in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt und ausgebaut. Es enthält heute 220 der verschiedensten Hebel-,Wurf- und Schlagtechniken, die über 10 Schülergrade bis zum 6. Dan Meistergrade. (Ab dem 6.Dan darf man sich Großmeister nennen.) erlernt werden können.
Mit zum System gehören 3 Kombinationen und 7 Einzelformen. Alle vermitteln im traditionellen asiatischen Gruppentraining neben den rein technischen Ausführung auch das zugehörige Bewegungsgefühl. Über ein festgelegtes Prüfungssystem mit den entsprechenden Urkunden wird der Lernfortschritt kontrolliert und der Schüler erhält weitere Lernimpulse und Motivation.
Das ganze System ist so aufgebaut, dass der Schüler von der ersten Trainingsstunde ein Erfolgserlebnis hat und so konsequent sein Selbstwertgefühl aufgebaut wird. Für die gleichzeitige Disziplinierung sorgt die traditionelle asiatische Dojo-Etikette mit dem wie bei allen Budosportarten vertretenen „Do“.

 

Geschichte

Die Selbstverteidigung ist ein Grundbedürfnis des Menschen und ist so alt wie die Menschheit selbst.
Sie begründet sich durch dessen Selbsterhaltungstrieb bzw. dem Bedürfnis nach dem Schutz vor Übergriffen anderer.  

Zu diesem Zweck wurden immer neuere und effektivere Waffen erfunden und eingesetzt und, falls keine Waffen verwendet werden durften oder konnten, Teile des Körpers zu wirksamen Waffen umfunktioniert.
Diese Entwicklung ist in jeder Kultur und auf jedem Kontinent der Erde festzustellen. Vor allem aber im asiatischen Raum wurden die Techniken des Kämpfens eine bis ins Detail ausgereifte Kunst und ein wesentlicher Teil der fernöstlichen Kultur. Man denke hier nur an Japan und vor allem an die Samurais, die ihr Leben an den Regeln des Hagakure ausrichteten, das als zentrales Element die Entwicklung der Persönlichkeit des Einzelnen und – unmittelbar damit zusammenhängend – den „Kampf um Ehre“ bzw. „Ehre durch Kampf“ hatte.
Aber auch in China, Korea Philipinen und Indien wurde die Kunst des Kämpfens gepflegt und entwickelte sich zu einem mehr oder weniger bedeutenden kulturellen Bestandteil.
Bei uns in Europa können ähnliche Entwicklungen festgestellt werden. In der Antike wurde das Pankration (griech. „ALLKAMPF“) betrieben, sowie auch die Gladiatorenkämpfe erfreuten sich großer Beliebtheit. Vor allem aber im Mittelalter entstanden viele, teilweise mystisch anmutende Gesellschaften, Organisationen oder Bündnisse wie z. B. Templer, Malteser oder Deutscher Ritterorden, die das Kämpfen mit einer Art Lehre bzw. Ideologie zu verbinden versuchten. Einige dieser Orden sind bis in die heutige Zeit erhalten geblieben, ihre Kampftechniken gerieten jedoch – spätestens mit Einführung der Schußwaffen – weitestgehend in Vergessenheit.
In Asien entwickelten sich im 19. Jahrhundert die über Jahrhunderte hinweg in vielen blutigen Kämpfen und Schlachtfeldern bewährten Kampfsysteme von tödlichen Nahkampftechniken hin zu einer Methode der Körper- und Geistesschulung. Dazu wurden die Systeme entschärft, d. h. die gefährlichsten Techniken wurden eliminiert und das Kämpfen wurde ein Mittel zur Verwirklichung des Prinzips „Do“. Die effektiven und von der Praxis bestimmten Kampfmethoden wandelten sich zu den “Kampfkünsten“. 
Mit dem „Export“ der Kampfkünste etwa Mitte des 20. Jahrhunderts erfuhren diese abermals eine Wandlung. Der westlichen Welt waren die Lehren und Hintergründe des den Kampfkünsten zugrundeliegenden Prinzip „Do“ fremd und dadurch zu wenig Beachtung geschenkt. So wurden sie abermals entschärft, um die Systeme im sportlichen Zweikampf gefahrlos anwenden zu können. Im Vordergrund dieser “Kampf-SPORT-arten” stand jetzt nicht mehr die geistig – moralische Entwicklung des Einzelnen, sondern das Gewinnen von Wettkämpfen und damit das „Besser – sein“ als die anderen.

Diese Entwicklung führte immer mehr von der ursprünglichen Intension der Selbstverteidigung weg und brachte immer neuere “Kampfsportarten” auf den Markt. Jedes dieser neuen Systeme forcierte lediglich einen Teilaspekt der ursprünglichen Kampfmethoden und konnte dadurch nur bedingt die Ansprüche an eine effektive und legitime Selbstverteidigung erfüllen.
Für eine wirkungsvolle Selbstverteidigung scheint es aber sinnvoll, alle Nahkampf-, Kampfkunst und Kampfsportarten auf deren praktische Wirksamkeit hin zu untersuchen. Die ursprünglich äußerst effektiven Methoden der alten Kampfsysteme dürfen nicht “ad acta” gelegt werden, sondern ihre Techniken müssen lediglich an die Erfordernisse der Zeit angepaßt, d. h. mit der rechtlichen Seite der Selbstverteidigung in Einklang gebracht werden.

Allgemeines

Sammelbegriff für Kampfkünste budo
Kampfschrei kiai
Übungsraum dojo
Kampf gegen einen imaginären Gegner hyong
Übungsanzug dobok
Gürtel obi/ty
Freikampf chayo taeryon
fertigmachen, vorbereiten chunbi
grüßen kyongle
Start schisack
Ende der Übung Guman
Bruchtest kyok pa

 

Kommandos

Achtung charyot
Begrüßung im Stand kyongle
Ausgangsstellung chunbi
zurück zur Ausgangsstellung yamae/paro
Start/Beginn hachime/syshak
Stop/Einstellen galyo
Kehrt/Wendung tora

 

Stellungen

Stellung sogi
geschlossene Fußstellung moa sogi
Parallelfußstellung, schmal narani chunbi sogi
Parallelfußstellung, breit kima sogi
Vorwärtsfußstellung chongul sogi
Rückwartsfußstellung hugul sogi
Hinterbeinstellungen dwitbal sogi

 

Fußtechniken

Vorwärtsfußstoß ap-chagi
Seitwärtsfußstoß yop-chagi
Halbkreisfußstoß dollyo-chagi
Umgekehrter Halbkreisfußstoß tora yop-chagi
Rückwärtsfußstoß dwit-chagi
gesprungene Technik tymien …
Fersenschlag naeryo-chagi

 

Handtechniken

Stoßtechniken mit der Faust chirugi
Handkante sudo
Block makki

 

  1. Immer einen kühlen Kopf, ein mutiges Herz, ruhige Gelassenheit und Selbstvertrauen bewahren. Eine überlegte Handlung strahlt Selbstsicherheit aus. Je sicherer man wirkt, desto unsicherer wird der Angreifer.
  2. Bei Angst tief und ruhig durchatmen und sich gedanklich auf einige wenige Verteidigungstechniken, die man am besten beherrscht, konzentrieren.
  3. Den Kampfschrei „Kiai“ als psychologisches Kampfmittel eingesetzt, schockt selbst erfahrene Angreifer und gibt dem Verteidiger ein zusätzliches Selbstvertrauen.
  4. Alle Angreifer immer gleichzeitig im Auge behalten, sich nicht nur auf einen konzentrieren! Dadurch erkennt man sofort, woher der Angriff kommt.
  5. Bei einer Verteidigung immer so bewegen, dass der angreifende Gegner zwischen sich und die anderen kommt. Dadurch sind die restlichen Angreifer bei einem weiteren Angriff behindert und es können nicht mehrere gleichzeitig angreifen.
  6. Möglichst den Rücken frei halten und soviel Distanz zu den Angreifern herstellen, dass man bei einem überraschenden Angriff genügend Raum und Zeit zum Reagieren hat.
  7. Bei mehreren Angreifern möglichst keinen Körperkontakt zustande kommen lassen, der ein Klammern, Festhalten und Herunterziehen ermöglicht. Durch Schläge, Tritte und Stöße die Gegner abwehren und kampfunfähig machen.
  8. Techniken gezielt gegen empfindliche, leicht verletzbare Körperteile richten. Dies erspart Wiederholungen. Hebel durchreißen, Würfe auf harte und eckige Unterlagen richten. Aber nur solange die eigene Haut bedroht ist, denn „Verhältnismäßigkeit der Mittel“ ist oberstes Gebot. Immer ein Blutbad vermeiden, da dies schnell gegen den Verteidiger vor Gericht verwendet werden kann.
  9. Angriff ist die beste Verteidigung und ist als Überraschungseffekt immer dann zu wählen, wenn die Situation erkennen lässt, dass es keinen anderen Ausweg gibt. Gegen einen überraschenden Tritt, Stoß oder Schlag gegen ein empfindliches Körperorgan schützt keine Kraft.
  10. Schimpfworte und Beleidigungen nie erwidern, da dies den Gegner meist noch mehr reizt. Ein paar ruhige, energische Worte wirken oft Wunder.